Protektoren

18
Jul.

Hosen, Jacken und Kombis sollten Protektoren haben, da diese Schultern, Unterarme, Hüften, Knie und Körperteile bei leichteren Stürzen schützen. Protektoren sind Kunststoffteile, die fest in die Jacken eingebaut sind oder die in Taschen herausgenommen werden können. Diese sollten nach der Norm CEN 1621-1 oder EN 1621-1 zertifziert sein. Für Rückenprotektoren gilt die Norm CEN 1621-2.

Allgemeines über Protektoren

Sind in Jacken Hartschalenprotektoren eingearbeitet, müssen diese auch wirklich perfekt sitzen, da es bei einem Sturz ansonsten zu Verletzungen aufgrund der scharfkantigen Plastikteile kommen kann. Zum Testen strecken Sie die Arme vor oder winkeln sie ab. Die Jacke paßt hervorragend, wenn der Protektor richtig sitzt. Knieprotektoren kann man in der Hocke genau testen – falls dies nicht funktioniert, dann liegt der Protektor nicht, wo er sein sollte, dann sollte man lieber ein anderes Kleidungsteil wählen. Tourenfahrer suchen sich oft Jacken aus, die sie mit nur einem T-Shirt oder auch einem dicken Pullover tragen können. Manche Jacken sind mit Weichprotektoren bestückt, die den Vorteil haben, dass sie angenehmer zu tragen sind. Sie dürfen nicht verrutschen, da man sich ansonsten an den harten Teilen verletzen kann. Der Schaumgummi dämpft den Aufprall besser ab und liegt zwischen der Jacke und einer zusätzlichen Lederschicht.

Grundsätzlich: Protektoren dürfen niemals drücken und sollten immer bequem sitzen.

Aus welchem Material können Protektoren bestehen?

Protektoren können aus Polyethylen bestehen, die aus geschlossenzelligem Schaum hergestellt werden. Sie sind billig und unempfindlich gegen Wasser- und Temperatureinflüsse, dämpfen den Aufprall aber gar nicht.

Protektoren aus Polyurethan haben bessere Dämpfungswerte als Protektoren aus Polythylen und sind ebenso unempfindlich gegen Wasser- und Temperatureinflüsse. Durch Körperwärme werden sie relativ geschmeidiger und passen sich dementsprechend an. Der Nachteil ist, dass die Protektoren bei Nässe zerbröseln und bei Kälte zerbrechen. Gute Protektoren müssen sehr dick sein und den Tragekomfort schmälern.

Hartschalen kommen aus dem Geländesport – Der Panzer besteht aus Polycarbonat oder Polypropylen und ist mit PE- oder PU-Schaum unterlegt. Die Vorteile sind: sehr guter Durchdringungsschutz, allerdings überwiegen doch die Nachteile. Diese Protektoren verrutschen leicht, die Dämpfungswerte sind schlecht und sie können leicht brechen.

Styropor-Protektoren haben eine hervorragende Dämpfung, sind aus leichtem Material, wasser- und temperaturunempfindlich, müssen allerdings nach dem Sturz direkt wieder ausgetauscht werden. Zudem ist der Tragekomfort begrenzt.

Fahren Sie niemals ohne Protektoren

Protektoren sind ein effektiver Schutz, um Verletzungen wie großflächige Abschürfungen bzw. Verbrennungen der Haut zu minimieren. Ist jedoch der Aufprall aufgrund der hohen Geschwindigkeit zu groß, sind auch Knochenbrüche und schwerste innere Verletzungen mit den Schutzpanzern nicht mehr zu vermeiden. Solche Protektoren werden immer wieder getestet, um den Aufprall auf den Körper zu reduzieren bzw. großflächiger zu verteilen. Ganz wichtig ist es, dass man eines weiß: Die meisten Protektoren sind nicht unsterblich, passiert also ein Aufprall, so gehen sie kaputt und müssen sofort ersetzt werden.