Bremsflüssigkeit wechseln

15
Mrz

Zu wenig Bremsflüssigkeit kann fatale Folgen nach sich ziehen, schließlich sind es die Bremsen, die einen Motorrollerfahrer vor Unfällen oder anderen Gefahren bewahren. Dabei kann man den Wechsel der Bremsflüssigkeit mit etwas Geschick und Schraubererfahrung auch selbst bei minimalen Arbeitsaufwand ausführen. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass die Bremse ein sicherheitsrelevantes Teil darstellt, bei dem besondere Sorgfalt Pflicht ist. Deshalb ist sauberes Arbeiten auch erstes Gebot.

Bremsflüssigkeit gibt es in verschiedenen Qualitäten und Siedepunkten. Bei der Auswahl der Richtigen richtet man sich nach den Herstellervorgaben und fragt eventuell den Fachhändler. Wichtig ist, dass Bremsflüssigkeit aggressiv ist und bleibende Flecken in der Kleidung hinterlässt und den Fahrzeuglack angreift und außerdem noch gesundheitsschädlich ist. Falls doch mal was daneben gehen sollte, sollte man sofort mit trocknen Lappen alles abwischen und mit Seifenwasser nachspülen. Wer die Haut schonen möchte, sollte bei Arbeiten an der Bremse Handschuhe anziehen. Spritzer auf der Haut und dem Lack sollte man sofort abwischen.

Bremsflüssigkeitskontrolle

Bei der Bremsflüssigkeitskontrolle sollte man im Schauglas des Bremsflüssigkeitsbehälters am Lenker den Füllstand prüfen, der nicht unter die Minimummarkierung fallen sollte, wenn sich der Behälter in einer waagerechten Position befindet.

So wird die Bremsflüssigkeit gewechselt

Zum Wechsel der Bremsflüssigkeit sollte man zuerst den Deckel des Ausgleichsbehälters abschrauben, eventuell überflüssige Flüssigkeiten mit einer Einwegspritze werden abgesaugt und die Membran des Ausgleichsbehälters vorsichtig abgenommen. Ein wichtiger Tip, man sollte sich die Reihenfolge der abgebauten Teile gut merken, damit es beim späteren Zusammenbau keine Probleme gibt.

Jeder Radbremszylinder hat einen üblicherweise mit einer Gummikappe abgedeckten Entlüftungsnippel. Beim Lösen des Nippels sollte man keinen Gabelschlüssel benutzen, da der Sechskant sehr empfindlich ist. Extrem fest sitzende Nippel werden mit einem Sechskant Steckschlüssel gelockert, dann benutzt man den Ringschlüssel. Einen passenden durchsichtigen Schlauch zur Ableitung der Bremsflüssigkeit wird in ein Glas aufgesteckt.

Nun zieht man den Bremshebel mit der Hand, öffnet den Entlüftungsnippel etwas, so dass Bremsflüssigkeit herausgedrückt wird. Man dreht den Entlüftungsnippel zu und löst den Bremshebel wieder. Anschließend wiederholt man den Vorgang solange, bis nur noch neue Bremsflüssigkeit blasenfrei austritt. Hierbei sollte man immer auf den sinkenden Stand im Ausgleichsbehälter achten. Es muss einen harten Druckpunkt bei geschlossenen Nippeln geben. Wichtig hierbei ist, dass immer genügend Bremsflüssigkeit im Ausgleichsbehälter ist, sonst wird dort Luft abgesaugt und man kann die gleiche Prozedur nochmal machen.

Im durchsichtigen Schlauch kann man gut erkennen, wann statt brauner Brühe von oben nachgefüllte frische Bremsflüssigkeit unten als klare Flüssigkeit ankommt. Beim Pumpen wird der Deckel wieder aufgelegt, da ansonsten Bremsflüssigkeit aus dem Ausgleichsbehälter herausspritzen könnte. Sollten mit der Bremsflüssigkeit Blasen aufsteigen, ist Luft ins System geraten, es muss dann so lange durchgespült werden, bis die Luft entwichen ist. Erst wenn sich keinerlei Luftbläschen in der Bremshydraulik befinden, stellt sich am Bremshebel ein einwandfreier Druckpunkt ein.

Zum Schluss werden Entlüftungsschrauben mit Gefühl festgezogen und Gummikappen aufgesetzt. Man füllt den Flüssigkeitsstand auf Maximum und die Membran wird korrekt zusammengefaltet wieder aufgesetzt. Wichtig ist hierbei, dass man den Behälter nicht überfüllen sollte. Der Deckel wird aufgeschraubt und man sollte nicht vergessen eventuelle Spritzer mit Wasser vom Lack abzuspülen.