Gefahren bei Alleen

17
Aug

Es kommt auf malerischen Alleen häufig zu schweren Verkehrsunfällen, deshalb appelliert die deutsche Verkehrswacht an die Auto- und Motorrollerfahrer, dass sie ihre Fahrweise den besonderen Verhältnissen in Alleen und Waldstücken anpassen sollten. Zum einen sollte man sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten und auf das überholen verzichten und zum anderen riskant fahren vermeiden. Man hat bei Gefahrensituationen nämlich keine Chance einem ausser Kontrolle geratenen Fahrzeug zwischen den Bäumen hindurch auszuweichen. Deswegen sollte man defensiv und bremsbereit fahren und immer darauf bedacht sein, dass urplötzlich Fussgänger, Radfahrer und landwirtschaftliche Fahrzeuge vor einem auftauchen oder gar Wild über die Straße läuft. Zudem kann es durch Nässe, Laub und Glatteis zu einer erhöhten Rutschgefahr auf der Fahrbahn und bei plötzlichen Baumlücken kann es zu einem wesentlich erhöhten Seitenwind kommen. Baumunfälle können mit einer besonnenen Fahrweise verhindert und Menschenleben gerettet werden. Schutzplanken würden die Schwere eines Unfalls mindern, als wirkungslos erwiesen haben sich sogenannte Baumspiegel, das sind breite weisse Farbringe an den Bäumen oder geriffelte Markierungen am Fahrbahnrand. Das Problem dabei ist, dass die Auto- und Motorrollerfahrer deswegen nicht langsamer fahren würden.

Wertvolle Erkenntnisse

Bäume am Fahrbahnrad von Strassen die schnell befahren werden, verursachen generell keine Unfälle, nur aufgrund der Folge von Unfällen, bei denen die Fahrzeuge von der Fahrbahn abkommen, werden durch den Aufprall auf Bäume dramatisch verschlimmert. Hier hat man dann die größte Wahrscheinlichkeit um mehr als das Fünffache getötet zu werden. Ganz erstaunlich ist aber, dass Experten, die für Planung, Entwurf und Betrieb von Strassen zuständig sind, die öffentliche Meinung kalt lässt, dass jährlich mehr als 1.200 Menschen sterben, weil keine Massnahmen zum Schutz vor dem Aufprall auf Bäume ergriffen werden. Brückenwiderlager, Pfosten von grossen Wegweisern und Dammböschungen durch passive Schutzeinrichtungen für die Insassen abkommender Fahrzeuge sind gesichert, es wird jedoch nicht zur Kenntnis genommen, dass die Gefahr durch Aufprall auf Bäume ausgeht. Zudem werden noch weitere Bäume in absolut geringen Abständen zum Fahrbahnrand ohne Schutzmassnahmen gepflanzt, dabei könnte man solche Hindernisse vermeiden. Resultate der Untersuchungen zeigen, dass man zum einen Autofahrer und Motorrollerfahrer vor Baumunfällen schützen sollte, gleichzeitig aber auch eine sinnvolle Landschaftsgestaltung durch Bepflanzung durchführen sollte. Die Verantwortlichen sollten generell einsehen, dass man an schnell befahrenen Strassen keine neuen Bäume ohne notwendige Schutzmaßnahmen pflanzen sollte. Sichere Abstände von Bäumen zum Fahrbahnrand sind so gewaltig, dass sie weder bezahlt werden könnten, noch zu dem für Alleen typischen Kronenschluss führen könnten.

Gefahr beim Baumaufprall für Motorrollerfahrer größer

Für Motorrad- und Motorrollerfahrer wird die wunderschöne Baumallee zur tödlichen Gefahr, die Wucht ist hier enorm. Eine Studie hat zudem gezeigt, dass das Risiko bei einem Baumaufprall getötet zu werden für Motorrollerfahrer höher als bei Autofahrer ist, andere Hindernisse hingegen sind weniger gefährlich, wie Büsche am Straßenrand.

Wie kann man die Unfälle vermeiden und welche Maßnahmen kann man ergreifen?

Die Bäume einfach abzuholzen ist keine Lösung, was auch die Vergrößerung des Abstandes zwischen Bäume und Straße betrifft. Man sollte stattdessen alte und kranke Bäume an Unfallschwerpunkten entfernen, die Höchstgeschwindigkeit um 20 km/h senken, intensive mobile Geschwindigkeitskontrollen durchführen, sowie Schutzplanken vor den Baumreihen anbringen. Langfristige Maßnahmen wie die Festlegung einer angemessen Höchstgeschwindigkeit im Bereich von Alleen, Feste Radaranlagen bis zu vier Kilometer sowie die Installation von Schutzplanken an bestehenden Alleen und neuen Straßen könnten umgesetzt werden. Zudem sollten neue Alleen nur noch abseits der Autostrassen an Feld-, Rad- und Wanderwegen angelegt werden.