Helme

06
Mai

Die Sicherheit beim Motorroller-Fahren wird durch einen Helm erhöht – so können schwere Kopfverletzungen bei Unfällen vermieden werden. Daher lautet die wichtigste Regel: Nie einen Meter ohne Helm zu fahren. Es ist überflüssig zu erwähnen, dass es gesetzlich verboten ist, ohne Helm zu fahren. Ein Motorradhelm muss vielen Ansprüchen genügen – perfekte Passform, wenig Windgeräusche, hoher Tragkomfort, guter Unfallschutz und tolles Design. Dass Helm nicht gleich Helm und Kopf nicht gleich Kopf ist versteht sich wie von selbst. Den Helm, der perfekt auf den Kopf passt gibt es nicht, dafür sind Kopfform, Kopfgrösse und die an den Helm gestellten Kriterien einfach zu groß. Das beste Mittel für viel Fahrspass und Sicherheit ist die Sorgfalt beim Helmkauf.

Worauf sollte man beim Kauf von Helmen achten?

Beim Kauf des Helmes sollte man auf die verwendeten Materialien wie Fiber, Carbon oder Kevlar setzen, bei diesen Helmen handelt es sich um handgefertigte Produkte, die eine ausgezeichnete Langzeitstabilität bieten. Der Helm ist unempfindlich gegen Witterungseinflüsse und Lösungsmittel und sollte bei guter Pflege ca. 5- 6 Jahre lang halten. Ein weiterer Vorteil dieser Materialien ist der, dass das geringe Gewicht sich hervorragend auf Nacken und Halsmuskulatur auswirkt. Das bedeutet natürlich, dass solche Helme nicht gerade billig sind.

Auf den Stoffaufnäher im Helm sollte man immer acht geben, da dieser zeigt, dass er nach Norm ECE R22 geprüft und zertifiziert ist. Helme dürfen weder zu groß noch zu klein sein, damit sie nicht bei einem Sturz vom Kopf rutschen. Man sollte niemals nach dem Motto kaufen: „Passt, wackelt und hat Luft“. Besser wäre 2 oder 3 Helme in die engere Auswahl zu nehmen und dann jeden einzelnen nicht nur testen, sondern auch mit ihm eine Probefahrt machen. Bei dieser muss ein Helm noch angenehm und fest sitzen. Es gibt sogar einige Händler, die ihren Kunden die Möglichkeit geben, den Helm einige Tage zu testen.

Viele Helme werden einfach zu groß gekauft, dabei muss er eng am Kopf anliegen. Man sollte daher genau probieren und beachten, dass das Innenfutter sich mit Sicherheit noch setzen wird. Bei offenem Kinnriemen sollte man prüfen, ob der Helm auf dem Kopf hin und her wackelt, bei geschlossenen sollte man den Helm am Hinterkopf packen und dann nach vorne ziehen. Wenn er nach vorne rutscht ist er zu groß und fliegt in Notfällen davon. Ebenso sollte man auf einen präzise funktionierenden Verschluss achten, der auch mit Handschuhen bedienbar sein sollte. Weiter ist es wichtig zu prüfen, ob das Visier beschlagfrei und kratzfest beschichtet ist und über eine Feinbelüftung an der Unterkante verfügt.

Eine Antifog-Beschichtung/Folie sorgt dafür, dass die Scheibe nicht so schnell beschlägt. Ein verkratztes Visier sollte immer ausgetauscht werden. Getönte Visiere sehen zwar cool aus, stellen aber ein erhöhtes Sicherheitsrisiko dar und machen Nachtfahrten zum Blindflug. Ein klares Visier ist hier wesentlich sicherer. Das Beschlagen verhindert man mit einem kleinen Spritzer Spülmittel, das man auf der Visierinnenseite verteilt. Man sollte nur helle Helmfarben wählen, beispielsweise Neonfarben. Für mehr Sicherheit bei Nacht sorgen zusätzliche Reflexstreifen.

Welche unterschiedlichen Helme gibt es?

1) Jet-/ City-Helm/ Policehelm

City-Helme mit kurzen Visieren oder Jethelme, die den Kopf seitlich umschließen und über einen Sonnenschild verfügen sind bei den Motorrollerfahrern sehr beliebt. Bei diesen Helmen sollte man jedoch immer mit Brille fahren, da es selbst bei geringer Geschwindigkeit durch auffliegende Steinchen zu bleibenden Schäden am Auge kommen kann. Bei diesen Helmen ist die Kinnpartie ungeschützt, ausserdem hat man bei City-Helmen kein Rundumschutz (schlecht!). Die Gesichts- die Kinnpartie sind nicht gegen Witterung, Insekten und sonstige Fremdkörper geschützt. Dieser Helmtyp mag zwar das höchste Gefühl von Freiheit vermitteln, unter dem Sicherheits- und Schutzaspekt betrachtet ist er aber die schlechteste Helmvariante.

2) Integralhelme

Der Integral-Helm bietet den besten Rundumschutz, zudem wird auch Kopf- und Kinnbereich optimal geschützt. Den Helm kann man das ganze Jahr angenehm tragen, allerdings ist kaum eine Fahrtwindkühlung möglich und für Brillenträger ist das Auf- und Absetzen des Helmes incl. der Brille eine Qual.

3) Klapphelm

Der Klapphelm schützt den Kopf, der Kinnschutz lässt sich mitsamt dem Visier mit nur einem Handgriff nach oben klappen (super). Das Kinnteil muss während der Fahrt mit dem Visier geschlossen sein, um den gleichen Schutz wie die Integralhelme zu bieten. Man braucht den Helm nicht absetzen, wenn man mit Freunden, sprechen, trinken, essen küssen oder eine Zigarette rauchen möchte, was sehr praktisch ist. Für Brillenträger ist der Klapphelm ein Segen, da doch das Auf- und Absetzen nicht wie beim Integral-Helm zur Qual wird. Zudem ist der Helm bei Fahrten im Stop-and-go Verkehr und bei großer Hitze ideal. Macht man Fahrten zu zweit ist eine bessere Kommunikation möglich als mit Vollvisierhelm.

Verstösse gegen die Helmtragepflicht

Gemäß der Straßenverkehrsordnung haben alle Personen, die auf mehrspurigen Kraftfahrzeugen mitfahren mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von mehr als 20 kmh, während der Fahrt einen genehmigten Schutzhelm zu tragen. Diese gesetzliche Regel gilt nicht, wenn ein Sicherheitsgurt angelegt ist. Laut Gesetz dürfen auch nicht amtlich genehmigte Schutzhelme mit ausreichender Schutzwirkung verwendet werden. In anderen Ländern wie die USA wird die Helmpflicht in einzelnen Bundesstaaten unterschiedlich geregelt: In Florida, Pennsylvania und Arizona ist keiner verpflichtet, einen Helm zu tragen. Auch Länder wie die Türkei haben keine gesetzlich festgelegte Helmpflicht.

Pflege des Helmes

Im Winter liegen die Helme meist im Regal, deshalb sollten Sie diese zum Saisonstart kontrollieren, die Kinnriemen, Gurtschloss und das Visier prüfen. Dieses sollte bei Verkratzung ausgetauscht werden, da die Kratzer vor allem nachts die Sicht behindern.

Wenn der Helm dreckig ist sollte man ihn mit Wasser und Spüli gut reinigen. Als erstes wird das Visier abgebaut und mit einem weichen Lappen und viel Wasser gesäubert. Ist die Innenseite beschlaghemmend beschichtet, sollte man sich strikt an die Empfehlungen der Hersteller halten. Diese raten meist die Innenseite mit nur einem nebelfeuchten Mikrofasertuch vorsichtig zu reinigen, das Reiben und Rubbeln sollte man komplett unterlassen.

Für die Schale sollte man lauwarme Seifenlauge und ein Schwammtuch nehmen. Die Mechanik wird vor dem Zusammenbau mit Vaseline eingeschmiert. Bei Probleme der freien Sicht sollte man auf das Visier ein mit Wasser getränktes Tuch legen und vor der Weiterfahrt mit Wasser nachspülen. Man sollte immer Helmreinigungs- oder Brillenputztücher im Gepäck haben.

Althelm-Besitzer können mit normalem Polsterreiniger den Schmutz bekämpfen. Den Helm sollte man niemals mit Kraftstoff oder Lösungsmitteln zu Leibe rücken, denn Kunststoffe reagieren oft äußerst sensibel auf diese und im schlimmsten Falle lösen diese sich sogar auf.

Duroplaste sind gegenüber Verdünnern nicht ganz so empfindlich, deren Lackierungen vertragen die chemische Keule auch nicht besser. Teerentferner hilft bei sehr hartnäckigen Flecken. Bei der Visierreinigung sollte man nur glatte Schwämme benutzen und keine die eine Aufrauseite haben.

Die Innenreinigung des Helmes ist auch sehr sinnvoll. Wenn die Innenpolster nicht herausnehmbar sind, sollte man den Helm in ein Seifenbad legen und das Polster damit wieder auffrischen, andernfalls tut es eine normale Seifenlauge. Bei einem kompletten Seifenbad muss man 2-3 Tage warten, bis das Innenfutter wieder komplett getrocknet ist. Für die Leute, die das Innenfutter nicht reinigen wollen, sollten das Innenpolster wenn möglich schonen. Man trägt unter dem Helm einfach eine Sturmhaube, die den Vorteil haben, dass sie leichter von Haarspray-, Gel- oder Make-up Resten zu säubern sind als das Helminnenpolster. Eine neue Sturmhaube zu erwerben ist günstiger als ein neues Helminnenpolster.

Wichtig: Ersetzen Sie einen Helm nach einem Sturz immer gegen einen neuen, selbst dann, wenn der alte Helm keine sichtbaren Schäden zeigt. Der Helm kann durch feine, unsichtbare Haarrisse geschädigt werden und die Innenschale kann gestaucht sein. Motorradhelme sind nicht für die Ewigkeit bestimmt, besonders wenn Helmschalenpolster altern verlieren diese an Stabilität. Nach etwa 5 – 6 Jahren sollten Sie den Helm grundsätzlich gegen einen neuen austauschen.