Versetztes Fahren und allgemeine Fahrtipps

20
Aug

Das versetzte Fahren wird aus Sicherheitsgründen angewandt. Der Minimum Abstand zu jenem Fahrzeug, dass in der gleichen Spur fährt, sollte nicht weniger als 2 Sekunden sein, wie die 2 Sekunden Regel besagt. Fährt das Fahrzeug versetzt vor Euch (am gleichen Fahrbahnstreifen) so sollte es nicht näher als 1 Sekunde sein. Sie werden sehen, dass zwei Sekunden eine lange Strecke sind, besonders wenn man auf Landstraßen mit bestimmten Tempo unterwegs ist.

Wenn die Fahrt problemlos verläuft, ist dieser Abstand sehr groß. Bei Gefahr sind die 2 Sekunden aber eine kurze Zeit, um diese zu erkennen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Nur eine Faustregel ist der 2-Sekunden Abstand und Sie werden je nach Streckenverlauf den richtigen Abstand finden. Es kommen aber auch Situationen vor, wo es empfehlenswert ist, den Abstand innerhalb der Gruppe zu reduzieren, speziell im Ortsgebiet und beim langsamer fahren vor einem Stop-Schild. So vermeidet man, dass irgendwelche Fahrzeuge diesen Sicherheitsabstand verwenden, um sich in der Motorrollerkolonne einzureihen.

Es wird jeweils die andere Hälfte eines Fahrstreifens verwendet, um die Konvoilänge unter Einhaltung des Sicherheitsabstandes zu verkürzen. So haben die Teilnehmer bessere Sicht und die Möglichkeit schneller Fahrbahnverschmutzungen und Fahrbahnschäden auszuweichen.

Nebeneinander fahren sieht zwar optisch schön aus, kann aber auch Gefahren mit sich bringen. Der Vordermann sieht beim „versetzten Fahren“ den Biker im Rückspiegel und der Blick des hinteren Fahrers ist frei auf die Fahrbahn vor ihm und eventuellen Gefahrenquellen. Bei einer Notbremsung kommt man – vorausgesetzt es können beide die Spur halten – nebenbeinander zum stehen. Versetztes Fahren gibt dem jeweiligen Teilnehmer die Möglichkeit den persönlichen Radius zu wählen, ohne andere in Gefahr zu bringen. Das versetzte Fahren erweist sich als sehr vorteilhaft, beispielsweise bei Engstellen oder einmündenden Auffahrten.

Das Gruppenfahren ist im allgemeinen sehr angenehm und sicher, die eingespielte Teamarbeit sollte zwischen Groupleader und Schlussfahrer aber Voraussetzung sein. Die aktive Unterstützung durch die Teilnehmer innerhalb der Gruppe sollte auch gegeben sein.

Es ist wichtig, dass die Teilnehmer innerhalb ihrer Gruppe ihre Position halten, um ein angenehmes und vor allem sicheres Miteinander zu gewährleisten. Überholen oder der Wechsel von linker Bikerreihe zur rechten oder umgekehrt ist nicht förderlich für die Gruppe und geht gar nicht.

Die Spur wechseln

Der einfache Spurwechsel in der Gruppe kann in den meisten Situationen in kleineren Gruppen verwendet werden. Der Groupleader gibt das Signal zum Spurwechsel, nachdem die Teilnehmer das Blinklicht und die Handzeichen weitergeben haben, wird der Spurwechsel vom Groupleader eingeleitet. Es sollte allerdings niemand vor dem Groupleader die Spur wechseln.

Der hintere Spurwechsel ist nur bei großen Gruppen ratsam. Die Zusammenarbeit zwischen Groupleader und Schlussfahrer, sowie die Aufmerksamkeit ist in der Gruppe einfach wichtig. Wieder gibt der Groupleader das Signal zum Spurwechsel und nachdem die anderen dieses Signal weitergegeben haben, vergewissert sich der Schlussfahrer, dass ein Wechsel der Spur nicht riskant ist. Erst dann wird die Spur gewechselt und diese für die Gruppe abgesichert. So wird unter anderem verhindert, dass andere Fahrzeuge in die geschlossene Formation fahren können. Der Spurwechsel wird von hinten beginnend angefangen und setzt sich bis zur Gruppenspitze fort. Die Weitergabe von Handzeichen und Signalen ist hierbei besonders wichtig. Man sollte bei dem Formationsformat niemals die Spur ändern, bevor das Fahrzeug nicht die neue Spur auch wirklich erreicht hat. Die Gruppe wechselt die Spur immer von hinten beginnend und niemals aus der Mitte einer Gruppe.

Was sollte man bei Kreuzungen und Bahnübergängen beachten?

Man sollte niemals eine ungesicherte Kreuzung oder gar eine Kreuzung während einer Ampelphase durchfahren, solange dies nicht von sichernden Personen signalisiert wird. Zudem sollte man sich niemals darauf verlassen, dass andere Verkehrsteilnehmer sehen, dass die Gruppe geschlossen ist. Die Straßenverkehrsordnung sollte man schon einhalten, um keinen Ärger zu bekommen.

Fahren die Leute in versetzter Formation, müssen diese bei einer Kreuzung oder einem Bahnübergang anhalten. Alle Motorroller sollten aufschließen, so dass jeweils zwei Roller nebeneinander zum Stehen kommen, um die Länge der Kolonne um die Hälfte zu reduzieren. Je verkürzter die Kolonne ist, desto weniger Zeit wird verbraucht die frei werdende Kreuzung zu überqueren und die Gruppe bleibt dann auch leichter zusammen.

Wenn man es nicht schafft, die Kreuzung zu überqueren, sollte man kurz hupen und anhalten, aber nicht riskieren bei rot eine ungesicherte Kreuzung zu durchfahren. Der Groupleader ist dazu gezwungen, die Geschwindigkeit zu drosseln oder anzuhalten, so daß die Gruppe wieder zu ihm aufschließen kann.

In einer Rollergruppe parken

Das Parken von Motorrollern in geordneter Weise, vereinfacht und verkürzt die Zeit bei der späteren Abfahrt. Es sollte so eingeparkt werden, dass genügend Platz ist und das Gruppenende gegenüber dem nachfolgenden Verkehr durch den Schlussfahrer gesichert ist. Jeder Fahrer fährt ein kleines Stück an seinem Parkplatz vorbei und der Motorroller wird rückwärts in Parkposition gebracht. Man kann die Fahrzeuge eng aneinander reihen, um sich Platz zu sparen. Allerdings sollte man berücksichtigen, daß die Motorroller auf dem Seitenständer umgelegt, etwas breiter werden.

Bevor Sie ihren Motor abstellen und vom Scooter steigen, sollten Sie sich auch vergewissern, dass die Gruppe nicht noch im Begriff ist „aufzurücken„. Späteres Aufrücken und Nachschichten ist mühselig, zumal können früh verlassene Fahrzeuge größere Abstandslöcher zu den anderen Rollern schaffen. So werden die Gruppenformationen durcheinander gebracht und später ankommende Roller müssten dann vorgezogen werden.